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auffallend gro, wie sie mit zusam-
mengekniffenen Augen feststellte, sobald alle
in den jeweiligen Zimmern standen.
Fr sich hatte Adrienne eine relativ bes-
cheidene Suite, mit Wohn-, Schlaf- und
Badezimmer am anderen Ende des Hauses
gewhlt. Wenn heute die zweite Ladung M-
bel im Haus stnde, wollte sie ihre Suite zu
Ende einrichten. Seit gestern verschnerte
ein kleiner Sessel aus dem Cottage ihr neues
Wohnzimmer, aber sie brauchte noch eine
Kommode und ein Nachttischchen fr das
Schlafzimmer. Einige kleinere Mbelstcke,
die Piers als wertlos eingestuft und deshalb
nicht versteigert hatte, standen noch im
Keller. Wahrscheinlich fand sie dort etwas.
In der Kche nahm sie den Kellerschlssel
vom Haken und ging auf die Suche.
Dieser Keller war einst Angus Strettons
ganzer Stolz, doch jetzt sieht es hier unten
aus wie nach einer Explosion auf der Mll-
halde, dachte Adrienne, als sie den
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Lichtschalter drehte und die nackte Glh-
birne aufflammte. Hier unten lagerte frher
die Weinsammlung von Mr. Stretton. Die Pi-
ers brigens als Erstes verkauft hatte. Schon
das htte sie warnen sollen, dass er vielleicht
in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Sie
seufzte. Er hatte ihr wirklich alles weis-
machen knnen.
Vorsichtig darauf achtend, den Spinn-
weben auszuweichen, musterte Adrienne das
Durcheinander von Sthlen, Schemeln und
Tischen. Sie fand den kleinen Sekretr, der
frher im Frhstckszimmer gestanden
hatte. Ein Bein war abgebrochen, doch das
liee sich bestimmt leicht reparieren. Nach-
denklich strich sie mit dem Finger ber die
Platte. Vielleicht sollte sie eine Inventarliste
aufstellen von allem, was hier unten noch lag
&
Eine Kiste mit altem Porzellan stand auf
einem kleinen Mahagonitisch, dessen Ober-
flche bis auf einige Kratzer vllig in
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Ordnung war. Und praktisch direkt daneben
entdeckte Adrienne eine Kommode mit drei
Schubladen, deren unterster die Griffe
fehlten.
Sicher htte Chay nichts dagegen, wenn sie
diese Teile in ihre Suite stellte.
Sie wuchtete gerade den Tisch die Keller-
treppe hinauf und rang dabei nach Atem, als
eine Stimme vor ihr fragte: Miss Lander?
Adrienne sah auf und stand einer kleinen,
korpulenten Frau mit kurzen grauen Haaren
und in einem dunkelblauen Kostm
gegenber.
Ich bin Jean Whitley. Man hat mir gesagt,
Sie erwarten mich.
Adrienne, die ahnte, wie sie in dem alten
T-Shirt und der farbverklecksten Jeans wohl
aussehen musste, lchelte leicht schief. Ja,
natrlich. Willkommen auf Wildhurst
Grange.
Ein hbsches Haus. Mrs. Whitley sah
sich anerkennend um. Jetzt verstehe ich,
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warum Mr. Haddon so daran hngt. Sie hob
den Lederkoffer auf, der neben ihren Fen
stand. Wenn Sie so gut wren und mir
meine Unterkunft zeigen knnten, richte ich
mich ein. Meine anderen Sachen sind noch
im Auto. Sie sah auf ihre Armbanduhr.
Lunch drfte in anderthalb Stunden fertig
sein, Madam. Leider nur Suppe und Sand-
wichs, frchte ich. Doch bis heute Abend
msste ich zu meiner gewohnten Form
zurckgefunden haben. Sie beugte den
Tisch. Und wohin soll der?
In mein Zimmer. Da unten stehen noch
ein paar Teile. Ich werde einen der
Handwerker bitten, sie nach oben zu
bringen.
Die mssen aber erst einmal sauber
gemacht werden. Mrs. Whitley schnalzte
missbilligend mit der Zunge. So hbsche
Sachen einfach verkommen zu lassen! Aber
das hat jetzt ein Ende. Sie nickte resolut.
Also, wo werde ich schlafen?
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Adrienne fhrte sie zu der separaten
Wohnung im zweiten Stock, die fr die
Haushlterinnen auf The Grange reserviert
war. Ob sie wohl wei, dass Chay hier aufge-
wachsen ist, fragte sie sich still und kam sich
in Gegenwart von Mrs. Whitley vor wie in
einem kleinen Wirbelsturm.
Die hausgemachte Gemsesuppe schmeckte
kstlich, genau wie die Lachsschnittchen.
Das war wunderbar, Mrs. Whitley , be-
dankte Adrienne sich, als die Haushlterin
kam, um abzurumen.
Doch Mrs. Whitley schnaubte nur. Ein
schneller Imbiss, mehr nicht. Dann
musterte sie Adrienne streng von Kopf bis
Fu. Sie mssen dringend aufgepppelt
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