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Es ist ein grausames und sicher auch dekadentes Spiel, das im uns zugnglichen Teil des Universums seinesgleichen
sucht.
Aber ich hatte keine andere Wahl. Die Spur, der ich gefolgt war, war in Shainsa erkaltet. Rakhal konnte sich berall auf
dem Planeten befinden, und die Hlfte des Monats, den Magnusson mir zugestanden hatte, war bereits verstrichen.
Wenn ich es nicht schaffte, das aus Kyral herauszupressen, was er wute, konnte ich ebensogut gleich aufgeben.
Deswegen wiederholte ich: Ich werde eine Shegri-Wette mit Ihnen eingehen.
Kyral stand unbeweglich da.
Denn das, was ein Shegrine verwettet, ist seine Courage und seine Ausdauer angesichts der Folter und eines
ungewissen Schicksals. Auf seiner Seite steht der Einsatz schon vor dem Spielbeginn fest, aber wenn er verliert, ist
seine Strafe oder Bue demjenigen berlassen, den er gefordert hat. Und der Sieger kann dem Verlierer antun, was ihm
gerade in den Sinn kommt.
Die Regeln sind folgende:
Der Shegrine lt sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang foltern. Hlt er der Folter stand, hat er gewonnen. So
einfach ist das. Er kann die Folter jederzeit mit einem Wort beenden, aber wenn er dies tut, gesteht er seine Niederlage
ein.
So gefhrlich, wie die Sache auf den ersten Blick zu sein scheint, ist sie nicht. Da der Opponent durch den eisernen
Kodex Wolfs daran gebunden ist, dem Delinquenten keine bleibenden krperlichen Schden zuzufgen, darf er ihm keine
Verletzungen beibringen, die nicht innerhalb von drei Tagen wieder heilen. Aber von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
mu der Shegrine jede schmerzhafte Gemeinheit ber sich ergehen lassen, die man laut der halbmenschlichen
Mentalitt des Planeten Wolf ertragen knnenmu.
Wer es schafft, die Folter zu berstehen, und seinen Geist auf das Ziel konzentrieren kann, das ihm allein wichtig
erscheint, kann den Preis seines Sieges selbst festsetzen. Er kann dann alles verlangen, was die Traditionen
zugestehen.
Das Schweigen in der Halle dehnte sich aus. Dallisa hatte sich aufgerichtet und sah mich eingehend an. Sie ffnete den
Mund ein kleines Stck, und zwischen ihren Lippen wurde eine kleine rosa Zunge sichtbar. Das einzige Gerusch kam
von der dicken Frau, die leise irgendwelche Nsse knabberte und deren Schalen in das Kohlebecken warf. Selbst das
Mdchen auf den Stufen hatte das Spiel mit den Kristallscheiben eingestellt. Es sa da und starrte mich mit offenem
Mund an. Schlielich sagte Kyral: Um welchen Preis soll es gehen?
Sie sagen mir alles, was Sie ber Rakhal Sensar wissen und lassen in Shainsa nichts ber mich verlauten.
Beim roten Schatten, stie Kyral hervor. Sie haben wirklich Mut, Rascar!
Sagen Sie nicht mehr als ja oder nein! gab ich zurck.
Mein Tadel sorgte dafr, da er in Schweigen verfiel. Dallisa beugte sich vor, und ohne einen bestimmten Grund fhlte ich
mich erneut an ein Mdchen erinnert, dessen Haar gesponnenem Glas hnlich sah.
Kyral hob die Hand. Ich sage nein. Ich habe eine Blutfehde mit Rakhal und bin nicht bereit, sein Leben einem anderen
zu berlassen. Auerdem glaube ich, da Sie ein Terraner sind. Ich werde nicht mit Ihnen handeln. Und schlielich
haben Sie mir zweimal das Leben gerettet, deswegen wrde ich kein Vergngen dabei empfinden, Sie zu foltern. Ich
sage nein. Trinken Sie noch einen Schluck mit mir, dann wollen wir uns ohne Streit voneinander trennen.
Geschlagen wandte ich mich ab.
Moment, sagte Dallisa.
Sie stand auf, erhob sich aus ihrem Sessel. Langsam kam sie auf mich zu. Ihre Bewegungen waren voller Wrde, und
die Ketten ihrer Handfesseln klirrten rhythmisch. Ich habe etwas mit diesem Mann auszutragen.
Ich wollte zuerst erwidern, da ich keine Lust hatte, mich mit einer Frau auseinanderzusetzen, aber dann hielt ich inne.
Die terranische Sitte, sich Frauen gegenber ritterlich zu verhalten, existiert auf Wolf nicht.
Sie sah mich mit ihren dunklen Giftbeerenaugen an, ma mich von oben herab mit einem eisigen und amsierten Blick
und sagte: Wenn Sie keine Angst vor mir haben, Rascar, gehe ich eine Shegri-Wette mit Ihnen ein.
Und pltzlich war mir klar: Wenn ich verlor, wrde ich mir nichts sehnlicher wnschen, als mich Kyral und seiner
Peitsche oder den wilden Bestien der Berge anvertraut zu haben.
8
Ich schlief in dieser Nacht nur wenig.
In Daillon erzhlte man sich von einer Shegri-Wette, bei der man den Herausforderer mit verbundenen Augen allein in
einen Raum brachte und ihm sagte, er solle dort den Beginn der Folter abwarten.
Irgendwann w der dunklen Stunden des Wartens - zwischen dem Unbekannten und dem Unerwarteten, den
hrend
Stunden, in denen alle Schrecken vergangener Shegri an ihm vorbeizogen -, wurde allein die Qual der Erwartung fr ihn
unertrglich. Kurz nach Mittag brach er mit grauenhaftem Geschrei zusammen und starb wie ein schumender Irrer - [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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