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Berhrung mit dem Tod schwarz verkohlt und vllig ausgedrrt. Selbst das Gras, ber das die
unerbittliche Erscheinung hinweggefegt war, sah aus, als htte eine senkrecht am Himmel stehende
Sommersonne es versengt und ausgetrocknet.
Pltzlich begann die Wand vor ihren Augen an Helligkeit zu verlieren; sie schien unter ihren
entsetzten Blicken zu verschwinden, um gleich darauf wieder aufzuflackern, manchmal leuchtend grn
wie geschmolzenes Glas, dann wieder nur noch fahl und schemenhaft wie ein soeben aufgezogener
Nebel.
Dabei breitete sie sich nach beiden Seiten hin aus; eine Mauer des Todes, die sich rasend schnell quer
durch die Welt des Lebens zog.
Abby merkte pltzlich, dass sie den Fluss wieder hrte mit seinem beruhigenden, alltglichen
Pltschern und Gurgeln, so wie sie es bereits ihr ganzes Leben lang gehrt hatte, meist ohne sonderlich
darauf zu achten.
Zedd hpfte von seinem Stein, fasste ihre Hand und half ihr herunter. Abby hielt sich daran fest, um
sich gegen die Schwindel erregenden Empfindungen zu wappnen, die ihren Kopf fllten.
Auf ein Fingerschnippen von Zedd hin machte der Felsen, auf dem sie eben noch gestanden hatten,
einen Satz in die Luft, so dass ihr vor Schreck der Atem stockte. Blitzschnell, so schnell, dass sie nicht
recht wusste, ob sie ihren Augen trauen drfte, fing Zedd den zu einem kleinen, nicht einmal eigroen
Stein geschrumpften Felsen auf und lie ihn augenzwinkernd in seine Tasche gleiten. Das
Augenzwinkern kam ihr beraus befremdlich vor, befremdlicher noch als dieser Fels, der sich jetzt in
einen Stein in seiner Hosentasche verwandelt hatte.
Unten am Flussufer warteten die Mutter Konfessor und die Hexenmeisterin. Als Abby bei ihnen
anlangte, fassten sie sie bei den Armen und halfen erst ihr, dann Zedd aus dem Wasser.
Die Hexenmeisterin machte ein niedergeschlagenes Gesicht. Es tut mir unendlich Leid; es war
meine Schuld. Ich htte sie niemals allein lassen drfen; ich htte bei ihr bleiben mssen. Es tut mir so
schrecklich Leid.
Der Zauberer schien ihre Worte kaum zu hren; er betrachtete die Wand des Todes drben auf der
anderen Seite des Flusses, hob schlielich seine zu Krallen gebogenen Finger, offenbar, um einen in
seinem Innern herangereiften Entschluss in die Tat umzusetzen. Zedd biss die Zhne zusammen,
whrend sein Gesicht einen Ausdruck zielgerichteter Konzentration annahm.
Begleitet von einem dumpfen Schlag in der Luft, loderte zwischen seinen Hnden ein Feuer auf, das
er vor seinen Krper hielt wie eine Opfergabe. Abby und die beiden anderen Frauen mussten sich
einen Arm vor das Gesicht halten, um sich gegen die Hitze zu schtzen.
Zedd hob den lodernden Ball aus flssigem Feuer hher, bis er, hin und herschlingernd und -rollend,
unter wtendem Gezische zwischen seinen Hnden immer grer wurde.
Die drei Frauen wichen wankend vor dem wei glhenden, Gestalt gewordenen Zorn zurck. Abby
hatte bereits von solchem Feuer gehrt, und einmal hatte sie ihre Mutter sogar mit gedmpfter Stimme
seinen Namen aussprechen hren: Zaubererfeuer. Schon da hatten die leise gesprochenen Worte ihrer
Mutter, ohne dass sie dergleichen je zuvor gesehen htte oder kannte, ein Bild in ihrem Kopf entstehen
lassen, das ihr eiskalte Schauder ber den Rcken jagte.
Zaubererfeuer war Gift fr alles Lebendige und wurde auf den Plan gerufen, um einen Feind mit
Vernichtung zu bestrafen; dies konnte nichts anderes sein.
Dafr, dass du meine geliebte Erilyn gettet hast, die Mutter unserer Tochter, und all die anderen
unschuldigen Angehrigen unschuldiger Menschen, sprach Zedd mit leiser Stimme, schicke ich dir,
Panis Rahl, ein Geschenk des Todes.
Der Zauberer breitete die Arme aus. Das flssige, blaugelbe Feuer folgte dem Gehei seines Meisters,
wlzte sich vorwrts, nahm Fahrt auf und schoss unter gewaltigem Getse Richtung D'Hara. Als es
den Fluss berquerte, schwoll es an wie ein sich in glhendem Zorn entfaltender Blitz, der mit
wtendem Geheul ber das Wasser hinwegschiet, in dem es sich in tausenden von leuchtend hellen
Punkten widerspiegelte.
Das Zaubererfeuer flog ber die grne Wand hinweg, streifte knapp den oberen Rand. Beim
Zusammenprall loderten grne Flammen auf, wurden teilweise mitgerissen, hngten sich an das
Zaubererfeuer an und flatterten hinter ihm wie der Rauch einer Flamme. Das tdliche Gemenge
entfernte sich heulend Richtung Horizont. Alles schaute wie gebannt zu, bis auch die letzte Spur
davon in der Ferne verschwunden war.
Als Zedd sich, aschfahl und ausgezehrt, wieder zu ihnen herumwandte, packte Abby ihn bei seinem
Gewand. Es tut mir so unendlich Leid, Zedd. Ich htte niemals ...
Er legte ihr einen Finger auf die Lippen und brachte sie zum Schweigen. Es wartet jemand auf dich.
Er wies mit dem Kopf. Sie drehte sich um. Hinten zwischen den Binsen stand Philip, an der Hand
Jana. Abby blieb die Luft weg vor berschumender Freude. Philip grinste sein altvertrautes Grinsen;
an seiner anderen Seite stand ihr Vater und lchelte ihr voller Anerkennung zu.
Abby lief den dreien mit ausgestreckten Armen entgegen; Jana verzog das Gesicht, wich ngstlich
zurck und versuchte sich hinter ihrem Vater zu verstecken. Abby warf sich vor ihrer Tochter auf die
Knie.
Das ist deine Mama, sagte Philip zu Jana. Sie hat sich blo andere Kleider angezogen.
Erst dachte Abby, Jana frchtete sich blo vor dem roten Lederanzug, doch dann merkte sie, worauf
ihre Tochter tatschlich starrte. Trotz ihrer Trnen musste sie schmunzeln, als sie sich den langen Zopf
herunterriss und ihn fortwarf.
Mama!, rief Jana, als sie ihr lchelndes Gesicht sah.
Abby schlang die Arme um ihre Tochter, lachte und drckte Jana so fest an sich, dass das Kind
lauthals protestierte, bis sie schlielich Philips Hand in einer zrtlichen Begrung auf ihrer Schulter
sprte. Sie erhob sich und nahm ihn in den Arm, brachte aber vor lauter Trnen kein einziges Wort
hervor. Als dann auch noch ihr Vater zur Beruhigung eine Hand auf ihren Rcken legte, drckte sie
ganz fest Janas Hand.
Schlielich geleiteten Zedd, Delora und die Mutter Konfessor sie den Hang hinauf zu den Leuten, die
sich oben auf der Hgelkuppe versammelt hatten. Ein paar Soldaten, Offiziere grtenteils, von denen
Abby den einen oder anderen wiedererkannte, einige andere Brger Aydindrils sowie der Zauberer
Thomas, warteten bei den befreiten Gefangenen, unter ihnen auch die Bewohner von Coney Crossing,
Menschen, die Abby, der Tochter einer Hexenmeisterin, alles andere als wohl gesonnen waren.
Trotzdem waren es ihre Leute, Leute aus ihrem Heimatort, die Menschen, die sie um jeden Preis hatte
retten wollen. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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